Lass dich, lass dich nicht unterkriegen!

Lass dich, lass dich nicht unterkriegen!

Eine Szene die keine aufgelegten Werte mehr hat, ist vielleicht angenehmer als eine Szene, die fast durch ihre in die eigenen Enge geschnürten Werte fast zu erstickten droht. Denn an dieser offenen Szene kann man noch selber die Hand anlegen und sie mit Freude und Farbe füllen und dementsprechend nach belieben mitverändern. Trotzdem fühlen sich über die Jahre aber immer wieder welche von ihr ausgestoßen und abgehängt, und erklären ihr dann den Krieg. Sie rufen nach alten Werten und das Feindbild ist schnell ausgemacht. Der Spielball wechselt sich schnell vom linken zum rechten Spielfeld rüber und auch gleich wieder zurück. Es werden sich gegenseitig Vorwürfe gemacht und der Schuldige ist schnell ausgemacht. Doch stellt sich dabei in mir die große Frage: “ Was sind denn ihre sogenannten Werte, die sie so schmerzhaft vermissen und was war der ausschlaggebende Punkt dafür den Schuldigen woanders zu suchen als bei sich selber?“ Sind wir es nicht selber, die unser Leben bestimmen. Unseren Weg gehen und dementsprechend unsere Szene in der wir uns bewegen selber mitgestalten. Wenn wir darauf keine Lust mehr haben, dann ziehen wir einfach weiter und suchen uns, so hart es auch klingen mag, einfach ein anderes Hobby. Wenn ich so auf die Oi!, Punk & Hardcore Szene in die letzten Jahrzehnte zurück blicke, hat sich viel getan und viel verändert. Mal mehr ins Positive, mal mehr in das Negative. Doch es waren immer nur eine handvoll Leute, die besonders viel Zeit und Herzblut reinsteckt haben und dementsprechend alles gegeben hatten, und somit alle anderen Akteure überschattet haben. Sei es im großen weiten Spektrum der Label-Landschaft so. Im großen Teich der Festivals oder in der breitverstreuten Clublandschaft. Von den Bands mal ganz zu schweigen. Und selbst im kleinen Kosmos, in diesen Clubs oder Labels, gar Bands, waren es einzelne Akteure die einfach mehr gaben als die anderen und somit den Weg einschlugen, der letztendlich dadurch gegangen wurde. Prinzipiell wird dabei aber niemand ausgestossen oder vorverurteilt. Nein, dass machen immer nur die Leute komischer Weise, die nur das Rampenlicht, die Bühne oder den Fame sehen. Aber nicht die extreme Arbeit dahinter. Die Rückschläge, das Herzzereißende und das Leid, was jeder Freude als Pluralität entgegen steht. Sie wollen nur die zwei Minuten Blitzlichtgewitter genießen aber nicht die 5, 10 oder gar 20 Jahre verlebte Lebenszeit sehen, die diesen kurzen 2 Minuten direkt gegenüber stehen.

(Lockenkopf-Fanzine)

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