STEELTALK # 2: HARDCORE-HELGE AUF DEM HEISSEN STUHL PT. 3!

Vor einigen Monden hatten wir an dieser Stelle die Neuauflage vom NETWORK OF FRIENDS-Buch vorgestellt. Was, weshalb, wieso: Alles zum Buch könnt ihr hier nachlesen: https://blog.steeltownrecords.de/network-of-friends-zweite-runde-zweites-glueck/

Heute nun der erste Teil eines Interviews mit NOF-Macher Helge. Natürlich sitzt Helge nicht auf dem heißen Stuhl. Niemand sitzt bei uns auf dem heißen Stuhl. In dieser Interview-Reihe werden ausschließlich Leute befragt, deren Person oder Aktivitäten uns gewaltigen Respekt abnötigen und die wir noch dazu gut leiden können. Freunde der Familie sozusagen oder schlimmstenfalls best Buddies. Helge Schreiber ist so ein Mensch. Seit prähistorischen Tagen in der Punk-und Hardcore-Szenarie unterwegs und dabei konstant aktiv gewesen. Ob nun als Photograph, Fanzine-Schreiber (…), Musikant, Organisator, Buchautor und vor allem: Netzwerker. Helge kennt Hinz und Kunz, zieht seine Kommunikations-Fäden von Oberhausen durch die ganze Welt, hat über die Jahre ein Network of Friends aufgebaut und damit die Szene aktiv am Leben gehalten. Passive Konsumenten sind für den ökonomischen Unterbau wichtig, ohne aktive Akteure aber hätte die Szene bald musealen Charakter. Das sind die wichtigen Leute im Rampenlicht, die Strippenzieher. Helge ist „wichtig“ und dennoch kein Arschloch. Sondern eine Seele von Mensch. Wer sich eine Weile in der Szene rumtreibt, stößt in der „Chef-Etage“, bei den „Machern“ ganz schnell auf Arschlöcher. Egozentrische Luftpumpen mit Nase-hoch und nischt dahinter. „Small Man, big mouth“ erkannte schon Ian McKaye. Helge ist das genaue Gegenteil. Hilfreich, freundlich, unterstützend, großartig. Jammert nicht, lästert nicht. Und hätte doch allen Grund dazu: In seiner privaten Vita hat Helge in den letzten Jahren derbe Tiefschläge einstecken müssen, fiese Haken, die Viele andere längst aus dem Ring gefegt hätten. Direkt hinein ins Jammertal. Nicht mit Commander Helge! Der zieht seinen Stiefel durch, schlägt zurück, wehrt sich und bleibt immer aufrecht.

Im letzten Teil vom STEEL TALK mit Helge ziehen wir noch mal alle Boulevard-Register: Helge outet sich als ex-Hooligan, berichtet als Afghanistan-Insider von Erfahrungen außerhalb jeder Comfort Zone und läßt uns einen Blick in sein Plattenregal werfen.

Wir schwenken an den Hindukusch: Du hast vor einigen Jahren, noch unter dem Taliban-Regime, in Afghanistan für eine Hilfsorganisation gearbeitet. Was genau war Deine Aufgabe, in welcher Region warst Du tätig? Es gab dort einige traumatische Begegnungen, welche man nicht so einfach wegsteckt, die Dich nun auch weiterhin begleiten. Wenn es möglich wäre: Würdest Du auf die komplette Erfahrung im Nachhinein verzichten, oder hat Dich die Zeit auch positiv verändert?

 Jo. Schwierige Frage, weil nicht ohne Emotion. Ein paar Jahre her ist gut. Das sind jetzt fast 25 Jahre her, dass ich mit in Afghanistan war. Mit einer humanitären Organisation, die schwer kriegsverletzte Kinder nach Deutschland zur kostenlosen medizinischen Behandlung ausgeflogen …hat. Gute Arbeit, wichtige Arbeit. Leider waren wir zum falschen Zeitpunkt da, als die Taliban die Macht übernommen hatten. Das war noch lang vor 9/11 in den USA und kein Schwein hatte sich mehr für den Bürgerkrieg in Afghanistan interessiert. Die Taliban wollten halt mit einem eisernen Besen den moralischen Morast in Kabul auskehren. Das Sündenbabel Kabul musst gesäubert werden von all dem Dreck der ver-west-lichten Moral.

Leider waren wir damals mit dem Team mittenmang und es ist denkbar knapp ausgegangen, auch wenn wir wieder raus dem Land rausgekommen sind. Ich habe damals nicht gedacht, dass wir da wieder lebend rauskommen. Ich habe gemerkt wie es sich in den 30er-40er Jahren für Juden in Deutschland angefühlt haben muss, wenn man Fanatikern hilflos ausgeliefert ist, die sich einen Dreck um ein Menschenleben kümmern. Mal eben jemand wegknippsen…kein Problem. Fürchterlich, was da alles geschehen ist zu der Zeit.

Ähnlich wie bei der IS vor ein paar Jahren in Syrien und Irak, nur hat das damals Ende der 90er Jahre in Afghanistan kaum jemand hier mitgekriegt. Für mich bedeutete das, dass sich ein Funken „Angst“ tief in meine Seele eingebrannt hatte, was mit den Jahren immer schlimmer wurde. Die Endstation war ein paar Jahre später ein ausgewachsener Burn-Out gepaart mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Was mich 1 ½ Jahre aus der Bahn geworfen hat. Ob ich das rückwirkend betrachtet gebraucht habe? Sicherlich nicht. Das ist meine persönliche Geschichte, die ich mit mir selbst ausfechten muss. Ob die Arbeit Sinn gemacht hat? Auf jeden Fall. Die humanitäre Organisation arbeitet immer noch in dem Land, aber schon lange Jahre nicht mehr mit mir. Es wurde vielen Kindern das Leben gerettet, was wichtig war. Ich habe ein atemberaubendes Land erleben dürfen, als auch unsagbar freundliche und hilfsbereite Menschen.

Es waren Afghanen, die unsere Ärsche gerettet haben…das werde ich denjenigen Leuten nie vergessen. Alles im Leben hat ein Pro und Kontra. Das eine wirst du ohne das andere nie haben können. Jahre später während meiner Reha-Behandlung saß ich dann am Tisch mit Bundeswehr Soldaten zusammen, die in Afghanistan einen Knacks wegbekommen hat. Die Gespräche mit denen haben mir wesentlich mehr gebracht als die Gespräche mit den Therapeuten. Die Erinnerung an die Zeit fasse ich am besten in dieser Zustandsbezeichnung zusammen: Stabile Unruhe!

 Da sind die „Guns for the Afghan Rebels“ (von Mensi und seinen UPSTARTS einst kämpferisch gefordert) wohl in die falschen Hände gefallen…Aber spätestens seit den Anglo-Afghanischen Kriegen (1839-1919, hier bekam schon Dr. John H. Watson eine Kugel ab) sollte der Europäer mit Verstand wissen, das in den Mohnfeldern am Hindukusch die Trauben für ihn zu hoch hängen. Ganz egal, wie oft man es versucht…Ob Briten, Russen, Amerikaner (inklusive Bundeswehr).

Ein weiteres Trauerspiel in Deiner Vita ist die Verbundenheit zu RW Oberhausen, Du hast ganz offensichtlich auch sportlich ein Herz für die Schwachen und Abgehängten. RWO hat sich seit geraumer Zeit gemütlich in der Regionalliga West eingerichtet, eine Rückkehr in höhere Spielklassen ist zweifelhaft. Mal abgesehen von Pandemie-bedingten Geisterspielen: Würdest Du noch regelmäßig ins Stadion schlendern oder ist die Liebe doch schon etwas abgekühlt? Wobei das alte „Bratwurst/Bier“-Modell beim lokalen Unterklassen-Verein immer mehr in Mode kommt. Als Stinkefinger für „Modernen Fußball“ und Kommerzialisierung.

 Na ja, was einen in der Kindheit prägt, das wird man nur schwer wieder los. RWO war ja Anfang der 70er drei Jahre lang in der Bundesliga dabei, also hat schon was an Tradition. Damals hatte mein Vater mich regelmäßig zu den Spielen mitgenommen, wo ich kleene Kröte meist nur was sehen konnte, wenn ich bei meinem Vater auf den Schultern saß. Am 26.09.1970 hatte RWO den HSV mit 8:1 zurück an die Elbe geballert. Das war die höchste Niederlage vom HSV  EVER!!!!! WARUM ich dann effektiv bei RWO hängen geblieben bin, kann ich nicht sagen. Viele Freunde orientierten sich dann eher den Bundesliga Teams aus Gladbach oder Gelsenkirchen. Ich war mehrere Jahre in meiner Jugendzeit als Hool unterwegs, bis zu einem Heimspiel gegen RW Essen. Die Essener Fans stürmten unseren Block, alle waren sie stiften gegangen. Ich war ein „Last man standing“, hatte schön dicke Backen und meine Kutte war futsch. Dann war Sense für mich mit dem Hooliganisieren. Lange Jahre war RWO auch noch in der 2. Bundesliga, nur die letzten 10 Jahre sind schön ruhig und besinnlich. Immer oben an der Spitze dabei, aber nie den Wiederaufstieg geschafft. In den unteren Ligen besteht meiner Meinung nach immer mehr „echte Liebe“ der Fans für ihre Teams. Erfolgreiche Teams kann man als Schnulli-Fan immer schnell und gerne wechseln wie Bettwäsche, Hauptsache die jeweiligen Teams gewinnen und schmeicheln den Launen der Gewinner-Seele. Das ist die sogenannten „Morbus Bayern“-Erkrankung. Gras fressen und verlieren, bis es weh tut, das geht nur unterklassig. Und die schönsten Erlebnisse hatte ich eigentlich immer nur dann, wenn es zu Ausfahrten zu Teams auf´s platte Land gab, so schön abseits in der Botanik. Und ein Stück selbstgebackener Streuselkuchen ist mir lieber als so´ne überteuerte Premium-Bratwurst Scheisse. Ja, die Kommerzialisierung des Modernen Fußballs mag ich überhaupt nicht. Das ist wie beim Punk:  Behaltet Eure Kommerz-Scheiße!!! Ha ha!

Nach soviel Tiefgang und Drama wechseln wir in den Sektor „Leichte Muse“, widmen uns der Vinyl-Philatelie aka der Neverending Jagd auf Punk Rock-Tonträger. Hunters and Collectors! Was ist die teuerste Platte in Deiner Sammlung ? Und sollte man als authentischer Punk Rocker überhaupt den aktuellen Collector-Wahnsinn mitmachen? „United blood“ hat die 3000 Euro geknackt, MINOR THREAT sind auf dem besten Weg dahin, die MISFITS-Singles sind in der Kleinwagen-Liga angekommen usw.

 Hmm…es kommt immer darauf an, wann man eine Platte gekauft hat. Einige von den Platten, die ich vor 20-35 Jahren zu einem normalen Preis gekauft hatte, sind heute einiges wert. Aber ich habe keine wirklich teuren Singles mehr bei mir stehen, da ich 2007 mal dringend und SCHNELL Geld brauchte und meine Top-Ami Platten verkauft hatte, um meine Frau zu unterstützen, damit sie damals ein wichtiges Projekt zu Ende bringen konnte. Das war für mich vollkommen ok, weil wesentlich wichtiger. Die LP`s habe ich inzwischen über die Jahre hinweg alle wieder bekommen, aber die 7“es nicht, weil dir mir schon in den letzten 10 Jahren viel zu teuer wurden. Die FIX „Jan´s Room“, beide MINOR THREAT 7“, die DEEP WOUND 7“es und die NEGATIVE APPROACH 7“ , die ich 2007 verkauft hatte, wären heute wohl die teuersten Sachen in meiner Sammlung.

Diese Preistreiberei mache ich nicht mit, Punkt, fertig. In den letzten Jahren habe ich ab und zu alte rare Sachen getauscht, so brauchte ich kein Geld auf den Tisch legen. Zum Beispiel habe ich alle meine alten Original Demo Tapes mit einem guten Freund aus Frankreich gegen einen guten Stapel alte LP´s getauscht. Das reicht mir und ich bin sehr zufrieden mit solchen Deals. Wobei ich aber immer darauf achte, dass ich andere nicht übervorteile. Ich habe das lieber, wenn mein Tauschpartner ein bisschen mehr bekommen als das, was ich von ihnen im Tausch erhalte. Es sind meistens langjährige Freunde, also verschenke ich gerne auch mal was. Im Netzwerk der Freunde macht man keinen Schmuh mit seinen Freunden.  Ansonsten sammle ich derzeit nur noch 80er Jahre Ami Punk LP´s. Die alten bekannten Bands und ihren LP´s kennt man eh oder hat man, daher suche ich lieber nach den unbekannteren Bands, die oftmals nie aus ihrer Stadt oder Staat herausgekommen sind und deren Platten auch oft nur lokal vertrieben wurden. Dafür lese ich dann Reviews in alten Fanzines, versuche was zu den Bands im Netz  oder auf Youtube oder Discogs zu finden… das fördert den Jagdtrieb ganz ungemein. Immerhin sind so inzwischen gut 700 Ami Punk LP´s in meine Sammlung gelandet.

 Die gefürchtete Top 10 Frage: Wenn Du Deine Sammlung auf 10 Platten runterfahren müsstest, welche würdest Du wählen? Bitte mit kurzer Begründung.

 Es gibt da ein paar Platten, die sich über die Jahre hinweg bei mir in den dullen Schädel eingefräst haben. So nach dem Motto WENN ich sie mir anhöre, dann triggern die mich diese Platten so dermaßen, dass ich vor Begeisterung durchdrehen könnte. Meine Nr. 1 LP ist in der Hinsicht die „Eigen Hand“ Mini LP von den MAKILADORAS aus Groningen in Holland von 2005. Das derbe Organ der Sängerin Eva, die das „R“ in ihrer holländischen Sprache so wunderbar rollt, diese metallische Kante der ganzen Songs…dazu diese derben Texte des Konzeptalbums über die Euthanasie der Nazis. Der Sound geht mir so unter die Haut, dass ich schon mehrfach Sachen bei mir umgehauen habe, wenn die Musik lief. Direkt danach kommt schon die nächste holländische Platte, und zwar die „Plaid Insanity“ von NEUROOT von 1987. Mit den Leuten von NEUROOT bin ich seit Mitte der 80er Jahre eng befreundet und habe auch den Namenszug tätowiert. Der Sänger Wouter von NEUROOT hatte ebenfalls ein maximal derbes Organ, dazu noch dieser brachiale Bass und die leicht metallische Gitarre. Die Songs dieser NEUROOT LP kann ich gar nicht laut genug anhören. Dann gibt es immer noch ein paar Klassiker LP´s, die mich mein ganzes Leben lang begleiten. Als erstes wäre da „Hear nothing, see nothing, say nothing“ von DISCHARGE und „Dehumanization“ von CRUCIFIX. Sowohl mit Tezz von Discharge als auch mit Sothira von Crucifix bin ich seit Jahren gut befreundet.

Helge, Gunnar, Tezz, Malek

Dann als nächste Platte würde ich die SVART FRAMTID 7“ von 1984 nennen, was ebenfalls eine persönliche Kiste ist…seit 1984 bin ich mit dem Sänger Gunnar Nuven befreundet und ich fand alle seine Bands saucool, von S.F über KAFKA PROSESS, SO MUCH HATE, 6000 CRAZY, BONE IDLES und jetzt ganz neu BRUTALER KATER. Bis wir ins Grab fallen, werden wir Freunde sein! Als 6. Platte würde ich die „Damaged“ LP von BLACK FLAG von 1981 nennen.

Ich hatte meine Tante aus Chicago genötigt diese LP für mich in einer dunklen Kaschemme vom Plattenladen zu holen. Das war damals musikalisch und textlich ultrabrutal, was diese Band damals abgeliefert hat. Für mich ein persönlicher Soundtrack für eine Revolution! Auf Rang 7 dann ein Rerelease von 1991…damit mache ich mir jetzt leicht, denn ich konnte mich nicht entscheiden WELCHE LP ich von den UPRIGHT CITIZENS mitnehmen würde wollen. Da ich aber auch diese Doppel-LP Rerelease von 1991 habe, wo die „Bombs Of Peace“ MLP als auch die „Make The Future Mine And Yours“ LP drauf ist, nehme ich natürlich diese. Hatte ja bereits zuvor im Interview erwähnt, dass ich mit den Jungs von Upright Citizens zusammen aufgewachsen bin und meine ersten Punk Konzerte die von U.C. waren.

U.C. 21.10.1981 in Oberhausen

Kommen wir zur 8: da ich 1996 in Australien geheiratet habe, wähle ich natürlich eine LP einer australischen Band, was die 1985er selbst betitelte LP von DEPRESSION aus Melbourne ist. Ganz großartiges Kino!!! Songs wie „Why Do People Hate Us?“, “They Wouldn´t Drop The Bomb”, “I Hate Yobbos”, “Geneva Convention” oder “Brainless Conformists” sind bis heute all-time fav´s von mir. Als Nr. 9 würde ich mir auch etwas japanisches an Vinyl einpacken wollen. Nö, nix von GISM…die sind überbewertet. „Equalizing Distort“ von GAUZE wäre schon nicht schlecht, aber ich bevorzuge eine hierzulande eher unbekannte japanische Band: MUGA mit ihrer LP von 2004 auf dem schwedischen Label Putrid Filth Records. Mann/Frau Gesang und herzallerderbster D-Beat Core. Ein echter Samurai-Killer Punk Sound!!!! Und als letzte und 10 Platte würde ich die 2018er LP „Turbulences“ von ATTENTAT SONORE aus Südfrankreich (Limoges) mitnehmen. Hier besteht eine sehr enge Freundschaft zum Gitarristen Raf, welcher einer meiner engsten Freunde ist. Und was ist die Welt ohne Freunde? Nichts. Also… ich weiß was ich zu tun bzw. was ich einzupacken habe.

Welche Platten stehen noch auf Deiner ewigen Want-List, was brauchst Du die noch unbedingt? Gottseidank sind ja die teuersten Platten nicht die Besten und umgekehrt.

 Na ja, wenn ich mal viel Geld in die Finger bekommen würde und genug übrig hätte, dann würde ich natürlich schon ein paar der ersten 10 Veröffentlichungen auf Dischord, SST, X-Claim, Touch & Go etc. „wünschen“. Aber das gleiche könnte ich mir auch in Bezug auf Autos, Unterhaltungselektronikgerät oder Urlaubsländer oder Orte wünschen. Ich mache mich nicht heiß, weil ich etwas nicht habe. Nö, keinen Bock drauf. Und viele der alten heute als rar bezeichneten Platten habe ich in meinem Leben schon mal gehabt und eine ganze Reihe habe ich aber auch gerne wieder weggegeben, weil sie musikalisch gar nicht dem entsprechen, wofür meiner Meinung nach das Ausrufen von hohen Preisen gerechtfertigt wäre. Ich war mit meiner Want-Liste mal auf unter 10 Platten runter…da habe ich gemerkt, dass mir das nach diesen alten Platten-suchen immens Spaß gemacht hat. Daraufhin habe ich das Flex-Buch (Discographie Buch des Ami-Punk der 80er Jahre von Burkhard Järisch) noch einmal komplett durchgelesen und interessante Sachen notiert und im Netz angehört. Dann war die Liste wieder auf gut 150 Platten angewachsen…das war vor ca. 2 Jahren. Jetzt bin auf 80 Platten runter. Es ist halt ein ständiges Kommen und Gehen.

Hast Du Geheimtipps für uns? Gute Platten zum kleinen Kurs etc.? Und welche Platte aus der Preis-Oberliga hältst Du für komplett überbewertet?

 Die MISFITS Singles halte ich für total überbewertet. Die Musik ist wie immer Geschmacksache, aber dafür mehrere tausend Euro hinzulegen erschließt sich mir nicht. Aber jeder hat seine Schmerzgrenzen…einige Leute sind nicht bereit mehr als 10 Euro für eine 7“ oder 15-20 Euro für eine LP aus den 80er Jahre Platten hinzulegen. Und zum Glück kriegt man auch viele alte Sachen, die nicht so bekannt sind, für einen guten Kurs.

Welche Platten ich als Geheimtipp empfehlen würde?

BAD POSTURE „c/s“ 12“´83, Irresponsible Rec

BREAKOUTS „No More“ 12“´83, Accelerator

BUM KON „Drunken Sex Sucks“ LP´08, Maximum RocknRoll, 1983 session

CHRONIC SUMBISSION „Empty Heads,Poison Darts“ LP´19, Schizophrenic

CIRCLE ONE „Never give up“LP´08, Artifix

F „You are an EP“ 12“, Florida, Intendo Distorto Rec

GITS „Frenching the bully“ LP´92, C/S

HOUSE OF COMMONS „Patriot“ Mini LP´ 83, Common Records

LOVE CANAL „If It Ain´t Broke, Break It“ LP´17, Hostage, clear vinyl

MAYHEM „Burned Alive“ LP´86, Black Dragon, w/2 Poison Idea guys

NO EMPATHY „They want whatever“ 12“´93, Johanns Face

OUT OF ORDER „Paradise lost“ LP´86, Walkthrufyre

PRONG „Songs From The Black Hole“ LP´15, Steamhammer (nur Punk Cover Songs)

PROWL „Misery“ 10“´03, Dead Alive

RIKK AGNEW BAND „Learn“ LP´16, Frontier

SCHOOL JERKS „s/t“ LP´11, Grave Mistake

SECOND WIND 12“EP´84, R+B

SECRET HATE „Vegetables Dancing“ LP´83, New Alliance

WAR BISON „s/t“ LP´19, War Business

WHIPPING BOY „The sound of no hands clapping“ LP´83, CFY

 

Viel Spass beim Suchen und Jagen!

 

Danke, Helge, es war uns eine riesige Freude!

 

NETWORK OF FRIENDS-Buch und Sampler gibt es HIER

 

Das komplette Interview gibt es dann schön altmodisch auf Papier gedruckt im LOCKENKOPF # 11.

Only Print is mint!

 

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