Dafür oder Dagegen?

​Im laufe der Jahre habe ich gelernt, bei der Formulierung meiner Absichten ein wenig vorsichtiger und diplomatischer zu sein. Die reine Vernunft sagt, dass ausgiebiges Schwadronieren über die Nachteile des Fleischkonsums in der Dönerbude nicht zielführend ist. Ebenso kann es eine Frage der Höflichkeit sein, den lockeren Mund ein wenig zu zügeln. 

Persönlich bleibe ich doch dabei, viele Argumente von Facebook, Twitter und Co. nicht sonderlich ernst zu nehmen.

Gerade in der Zeit des Web 2.0 wo du täglich hunderte von Beiträgen überfliegen musst um genau die 1% zu filtern, die dich wirklich interessieren. Da bleibt die Recherche, durch „Copy & Paste“ dann doch eher auf der Strecke und ein Tiefgang in die Materie ist da meistens in der kürze des Posting fast unmöglich. Ganz zu schweigen von dem Augenkrebs, den man durch das zu kleine Handy Display bekommt. 

Und die Wunderwaffe Online-Fanzine?

Inhaltlich spezifischer klingt zwar erstmal toll. Das ist aber bloß dasselbe, was jeder gute E-Mail Newsletter macht und Amazon, wenn Empfehlungen ausgesprochen werden: “Andere Kunden der von ihnen bestellten Schallplatte haben auch diese LP gekauft“. Und die Internetadresse dieses Onlineheftes verschwindet wieder in der Anonymität des Netzes und bleibt leider nicht im Gedächtnis haften. 

Als Fan, sauber recherchierter Zeitungen, schätze ich es, dass ich gelegentlich etwas lesen darf, das ich sonst nicht gelesen hätte, und das mich inspiriert und bereichert. Gerade der Tiefgang des Inhaltes fesselt mich erst und lässt in mir neue Fragen aufkommen zu bisher unbekannten Gefilden. 

Auch hier wage ich die Prognose, das mit dem Internet eher am Problem, als an der Lösung gearbeitet wird, die gefühlten Grenzen zwischen digital im Netz und gedrucktem echten Inhalt noch mehr auseinander gehen. 

Das ist wie gute Musik, die du am Plattencover, an der Druckerschwärze und an dem Knistern der Nadel fühlen, riechen und hören (schmecken) kannst. 

Das wird dir ein digitaler Download als Mp3 oder ein Youtube Video nie bieten können.

Individualität ist eine Frage gelebter Haltung und nicht gefühlter Likes, die Up-to-date sind. Diese Haltung kostet erfreulicherweise nur ein wenig Standfestigkeit. Ach übrigens, die Arbeiten zur nächsten Lockenkopf Fanzine sind gerade voll im Gange.

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