WANDA RECORDS PRESENTS: GUITAR GANGSTERS LIVE AT THE 100 CLUB

Auch in Naumburg geht man in den 2020er VÖ Endspurt, WANDA läßt noch eine weitere Perle aus der Auster schlüpfen:

GUITAR GANGSTERS “LIVE AT THE 100 CLUB”

Zugegeben: Live Alben sind im COVID-19 Zeitalter wie Postkarten aus vergangenen Zeitaltern, frankiert mit erhöhtem Herzschmerz-und Sehnsuchts-Potential. Trostpflaster aus dem Nirgendwo?
Auch an dieser Stelle bereits einmal (oder vermutlich öfters) erwähnt: Ausnahmen bestätigen die Regel, RAMONES und MOTÖRHEAD haben es schließlich vorgemacht, andererseits aber auch die Latte verdammt hochgehängt (kein sexistischer Kalauer, nur eine landläufige Veranschaulichung).

An „It’s alive“ und den RAMONES sollte man sich nicht messen (außer man heißt MOTÖRHEAD), aber ansonsten gilt: „Nichts ist unmöglich“. Das weiß nicht nur TOYOTA. Oder war es Fips Asmussen, oder Leibnitz? Egal, sinnvolle Live-Alben sind zwar nach wie vor spärlich gesäht, aber trotzdem kein Ding der Unmöglichkeit. Was aber sind die Basics, die Grundvoraussetzungen für ein Gelingen?

First Rule: Man sollte eine starke Live-Band sein. Mitreißend, dynamisch, inspirierend und transpirierend. Explosives „Stageacting“ (neudeutsch für gute Haltungsnoten beim Vortrag) und ein amtlicher Bühnen-Sound machen die Sache rund. Hört man beides auch auf Platte. Oder eben nicht.

Die britischen GUITAR GANGSTERS sind ein Parade-Beispiel für grandiose Live-Shows, greatest Punk Rock Entertainment ohne Ausfälle, können hinter obige Anforderungen ein souveränes Häkchen setzen. Die Jungs sind seit on the Road, und selbst altgediente Konzert-Saurier können sich vermutlich an kein wirklich schlechtes GG-Konzert erinnern (obwohl, falscher Ansatz: Richtige Konzert-Saurier können sich an KEIN Konzert mehr erinnern…. Wie auch immer, die Brothers versuchen sich an einem Live-Album.

Auf heiligem Boden, im Doppelpack mit einer anderen UK Superlative: dem 100 CLUB, Oxford Street, London, W1D 1LL.

Subjektiv betrachtet ein recht winziges Keller-Loch im Herzen der City, kunterbunt gestrichen und heutzutage von überteuertem Craft Beer regiert. Objektiv gesehen natürlich eine ganz andere Nummer: Hier ging es los, hier standen sie ALLE auf dem Startblock, von den SEX PISTOLS, THE CLASH, THE DAMNED, BUZZCOCKS bis zu DISCHARGE, CRASS etc.

Und auch die GUITAR GANGSTERS. Heimspiel. Womit wir wieder bei Live-Alben wären…
Gute Start-Vorrausetzungen, da sollte es eigentlich klappen, die GUITAR GANGSTERS wären definitiv hoffnungsvolle Aspiranten für eine gute Live-Scheibe. Wären? Überraschung: Sie sind keine Neulinge im Metier, mit „Live in Europe“ haben sie bereits 1998 ein Live-Album gewagt. Sicherheitshalber mit einem RAMONES-Cover im Set. Kleiner Jux am Rande.

Somit sind sie erfolgreiche Wiederholungstäter, schlagen mit „Live at the 100 Club“ ein zweites Mal gekonnt zu: 11 GG Songs in 38 kurzweiligen Minuten, quer durch ihre opulente Diskographie gespielt: „Turn the tables“, „Shut Up (And Get Me A Drink)“, „Hope & glory“, „Tarantino’s son“ etc.

Wir werfen zur Überprüfung die Flimmerkiste an, liefern beweiskräftig Bild und Ton zum Text:

Ja, so sah das einstmals aus: Punk Rock live in überfüllten Clubs. Konzerte! Alkohol! Fist in the air! Getanzt-gesungene Lebensfreude! 2020 pure Nostalgie, YOUTUBE fungiert mittlerweile als History Channel), 2021 hoffentlich wieder gelebte Realität. Nicht vergessen: Live is life.

Fazit zum GG-Album: Hat erneut funktioniert, diesmal sogar ohne RAMONES-Cover (der Jux geht in die zweite Runde).

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