STEELBRUCH, DER UMBAU 3: SCHILDA IS EVERYWHERE!

Was ist eigentlich aus den Schildbürgern geworden? Diesen liebenswürdigen Einwohnern von Schilda, welche mit ihren närrischen Streichen seit dem Mittelalter ganze Volksbücher befüllen. Man munkelt, die komplette Einwohnerschaft von Schilda wurde klammheimlich im Öffentlichen Dienst untergebracht, gern in Ämtern, die für Baugeschehen und Ähnliches zuständig sind. Bereits der legendäre Architekt Dietmar von Jänschwalde ließ sich gern mit den Worten zitieren: „Was sitzen denn auf den Bauämtern für Kapazitäten? Schwamm drüber.“

Wir haben mit dem STEELBRUCH so Einiges erlebt, ungezählte Stilblüten der Bürokratie erblühen sehen, der unbemannte Amtsschimmel preschte dabei im vollen Galopp durch sämtliche Schubladen. Ganz großer Zirkus. Mit traurigen Clowns. Dabei haben wir die ehernen Grundpfeiler der Bearbeitung erblicken dürfen.

Erstens, die Prüfung der Zuständigkeit. Hier ist oftmals schon Schluß, denn mit strahlendem Glücksbärchi-Gesicht wird das eingereichte Schriftstück abgelehnt und an eine andere Abteilung verweisen, welche vermeintlich zuständig ist. Vermeintlich. Manchmal klappt es, manchmal klappt es nicht. Hat vermutlich jeder Leser in der einen oder anderen Angelegenheit erlebt.

Zweitens, eine unbedingte Bürgerferne einhalten, sowohl mental wie auch geographisch. Soll heißen, nicht nach Sinn und mit Verstand urteilen, sondern sich streng an Vorschriften und Gesetzte halten. Welche oft hoffnungsvoll überaltert und komplett realitätsfremd sind, was man bei einem spontanen Ortstermin auch blitzartig erkennen könnte. Ortstermin? No way, der angestellte Amtsschimmel hat für gewöhnlich viel Leim am Hintern und grast auschließlich im eigenen Büro. Schließlich finden dort zahlreiche Geburtstags-Runden („Sektchen und Torte, Frau Kollegin?“), die wöchentliche Fußball-Tipprunde und ähnliche Ergötzlichkeiten statt. Bürgernähe ausdrücklich nicht erwünscht, ganz offensichtlich verpönt.

Und wenn man dann, irgendwann, mit Hilfe der Politik und eifriger Supporter aus Kunst und Kultur, dem Amtsschimmel doch mal zur Beschäftigung mit der Materie verdonnert hat, geht wieder irgendwas schief.

Hoppla! Hier ein mögliches Szenario, Zuzutreffendes bitte fett durchstreichen: Termin nicht eingehalten, Urlaubsrunde gegeben, Sachbearbeiter unbekannt verschollen, Urlaubsrunde gegeben, Frist versäumt, Paragraphen übersehen, Protokoll nicht gelesen, Urlaubsrunde gegeben, in Tiefschlaf verfallen, Kollege nicht erreicht, Urlaubsrunde gegeben.

Wir bleiben weiterhin ganz hartnäckig am Ball, denn: Was uns nicht umbringt, macht uns klüger. Und größer: Da wir bekanntlich mit unseren Aufgaben wachsen, haben wir mittlerweile eine gefühlte Körperhöhe von knapp 26 Meter erreicht. Das nur am Rande.

Einen netten Nebeneffekt hat die Sache übrigens auch: Irgendwann schreiben wir die unglaublichsten Bürokratie-Kapriolen ganz säuberlich auf und veröffentlichen sie als gesammelte Glossen im STEELBRUCH Almanach der neuzeitlichen Schildbürgerstreiche.

 

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